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Ne nézz félre / Schau nicht weg / Don't look away

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Gewalt in der Geburtshilfe ist die letzte kulturell akzeptierte Form von Gewalt gegen Frauen

MÁSÁLLAPOTOT A SZÜLÉSZETBEN 9. DEZEMBER 2020, 16:15

2021. február 22. - Nenézzfélre

„Mein Arzt kommt. Er untersucht mich. Es tut höllisch weh. Ich könnte schreien... Der diensthabende Arzt kommt... Er untersucht mich auch. Komisch, diesmal tut es nicht so weh. Mein Arzt ist da, dann untersucht er mich auch schnell. Es tut höllisch weh. Es braucht etwas Zeit, bis ich realisiere, was er macht, dass er mein Muttermund mit der Hand dehnt. Aber ich habe keine Kraft mehr, mich ihm zu widersetzen.“

Das Zitat ist aus einem Geburtsbericht, der auf der Facebook-Seite der „Másállapotot a szülészetben!“-Bewegung erschienen ist. Ein Zitat aus einer Geschichte, die wegen der Gewalt in der Geburtshilfe traumatisch wurde. Und damit ist die Mutter nicht allein. Der Ausdruck Gewalt in der Geburtshilfe mag für viele übertrieben klingen, denn man versteht immer noch nicht, wie Gewalt im Kreißsaal ausgeübt wird. Aber wir müssen zugeben, dass sie existiert, damit wir gemeinsam über eine mögliche Bekämpfung nachdenken können.

Verbale Demütigung ist ebenfalls Gewalt in der Geburtshilfe

Gewalt in der Geburtshilfe ist eine strukturelle, institutionelle Form von Gewalt, sie kommt sowohl in Privatpraxen als auch in der öffentlichen Gesundheitspflege vor. Gewalt bezeichnet man als institutionell, wenn „sie in einem bestimmten Institutionssystem von Personen in Machtposition begangen wird. An ihre Existenz hat man sich bereits gewöhnt und sie wird fast als natürlich angesehen“, obwohl sie eigentlich ein Systemfehler ist.

Dazu gehören alle Eingriffe und Behandlungen, die ohne die Zustimmung oder das Wissen oder gar gegen den Willen der Frau an ihr oder an ihrem Neugeborenen irgendwann während der geburtshilflichen Versorgung, also von der Schwangerschaftsbetreuung bis hin zum Wochenbett, durchgeführt werden. Das gilt eigentlich als Verletzung der Menschenwürde, der Patientenrechte, des Selbstbestimmungs- und Kontaktrechts aus einer Machtposition. Ebenfalls als Gewalt wird definiert, wenn die Frau ausschließlich einen gefährlichen, nachweislich gesundheitsschädlichen Eingriff wählen kann. Laut dem Zitat, das am Anfang des Artikels erwähnt wurde, wurde die Muttermunddehnung ohne Wissen und Zustimmung der Gebärenden durchgeführt, wahrscheinlich um die Geburt zu beschleunigen. In der selben Zeit wurde die Gebärende jedoch einem extremen Stress ausgesetzt.

Gewalt in der Geburtshilfe ist eine fast alltägliche, aber dennoch versteckte Form von Gewalt gegen Frauen. Sie passiert hinter geschlossenen Türen, ohne die Anwesenheit von sachverständigen Zeugen, und ist somit schwer zu erkennen.

Gewaltpraktiken äußern sich in folgenden Formen:

  • die Nichtberücksichtigung der Bedürfnisse oder Schmerzen der Frau;
  • verbale Demütigung;
  • die Durchführung unbegründeter Behandlungen oder die Anwendung physischer Gewalt;
  • unnötige Verabreichung von Medikamenten, medizinischer Eingriff gegen den Willen der Frau;
  • die Unterbindung des Verlassens des Instituts;
  • unmenschlicher oder grober Umgang;
  • Diskrimination oder Demütigung aus rassistischen, ethnischen oder wirtschaftlichen Gründen oder Ungleichbehandlung aus Gründen des Alters oder der Geschlechtsidentität der Frau;
  • die Ablehnung der Behandlung.

Wegen all diesen Umständen setzen viel zu viele Frauen die Schwangerschaft mit Leiden, Demütigung, Krankheit oder gar dem Tod gleich .“

Gewalt in der Geburtshilfe hat einen schlechten Einfluss auf die physische, psychische Gesundheit der Mutter und ihr Baby, auf ihre Beziehung, auf den Vater und die Familie und dadurch auf die ganze Gesellschaft. Sie kann sekundär auch die Fachkräfte im Gesundheitswesen traumatisieren und somit das Risiko eines Burnouts erhöhen.

Der erste Gedanke ist Angst

Auch wenn die Zahlen bezüglich der Geburt (Muttersterblichkeit, neonatale Sterblichkeit) in den entwickelten Ländern Europas niedriger sind als jemals zuvor, so dass die Geburt für Mutter und Kind als physisch sicher betrachtet werden kann, denken viele Frauen überwiegend mit Angst an die Geburt, und zwar nicht hauptsächlich wegen den Schmerzen, die von Natur aus bei einer Geburt dazugehören.

Veraltete Praktiken, Zwang nach einem Eingriff sowie auch Druckausübung betreffen die Frauen, die während der Schwangerschaft mit Komplikationen zu kämpfen haben. Sie spielen eine Rolle sogar dann, wenn es um Leben und Tod geht. Es gilt zum Beispiel als Missbrauch von Macht und Autorität, wenn ein Schwangerschaftsabbruch sofort bei der Entdeckung von Anomalien während der Untersuchungen in der Schwangerschaft empfohlen wird.

Wir haben etliche Berichte diesbezüglich erhalten:

„Bei meinem zweiten Kind haben wir den Ersttrimester-Test in der 14. SSW in einer privaten Einrichtung durchführen lassen. Der Arzt hat mir mit stoischer Ruhe mitgeteilt, dass das Kind einen Klumpfuß habe und es wahrscheinlich mit einer schweren Behinderung auf die Welt kommen würde. Währenddessen steckte er noch den vaginalen Schallknopf in mich. Danach fügte er hinzu, dass wir uns schnellstmöglich über einen Schwangerschaftsabbruch Gedanken machen sollten, weil das Kind zu 90% krank geboren werden könnte und es ein Wunder wäre, wenn es lebensfähig auf die Welt kommen würde. Er habe schon viel Schlimmes gesehen... Ich war geschockt... In einer anderen Einrichtung habe ich mich von zwei unterschiedlichen Ärzten untersuchen lassen, und es kam heraus, dass das Kind keinen Klumpfuß hatte und all seine Werte hervorragend waren... mein wunderschönes, vollkommen gesundes Kind ist heute 2 Jahre alt.“

Die Auswirkung von Gewalt auf die Geburt und Mutterschaft

Gewalt in der Geburtshilfe hängt nicht von der Geburtsmethode ab, aber sie kann darauf eine Auswirkung haben. Gewalt kann den Verlauf der physiologischen Geburt anhalten und kann durch Komplikationen zu Eingriffen, gar zu einem Kaiserschnitt führen; oder sie kann im Wochenbett Probleme beim Stillen oder bei der Pflege, das Gefühl von Misserfolg, Bindungsprobleme, die Verletzung des Gefühls der mütterlichen Kompetenz, Angststörungen oder posttraumatische Belastungsstörung verursachen. Viele Frauen leiden an den Langzeitauswirkungen von Gewalt in der Geburtshilfe, aber nicht alle können sich an die geeigneten Fachleute wenden.

Wegen der negativen oder sogar traumatischen Erlebnisse bezüglich der Geburt haben Frauen zu sich selbst und auch zu ihrem Baby eine negativere Beziehung. Ihr emotionales und mentales Wohlbefinden leidet daran, dass sie während der Geburt nicht respektvoll behandelt werden.

Höschen verboten!

Solange die subjektiven Erlebnisse der Mütter nicht untersucht und ihre Berichte nicht systematisch gesammelt werden, bleiben auch die Systemfehler und die Schäden verborgen. Die Häufigkeit und Alltäglichkeit der Rechtsverletzungen und Schäden in der Geburtshilfe, und die Zustimmungshaltung der Institutionen und des Staates zeigen, dass Gewalt in der Geburtshilfe die letzte kulturell akzeptierte Form von Gewalt gegen Frauen ist.

Es ist schwer, über dieses Thema in einer Gesellschaft zu sprechen, in der sich an manchen Orten die allgemeine Praxis immer noch hält, dass Frauen beim Betreten des Kreißsaals ihre Höschen ausziehen müssen, und sich tagelang zufolge des Aufrufs „Höschen verboten!“ mit freiem Unterkörper bewegen müssen.

Mehrere Mütter berichteten darüber: „Bei uns wurde auch im Voraus erklärt, dass wir vor der Visite ohne Höschen auf den Arzt warten MÜSSEN. Als die Krankenschwester eintraten, sagten sie: Visite, Höschen runter!“ oder „Nach meiner ersten Geburt hat der Kinderarzt meiner Zimmernachbarin befohlen, beim nächsten Mal einen Nachthemd zu tragen, sie sei nicht zum Wellness-Urlaub im Krankenhaus. Die Arme hatte zu ihrem Fehler Leggings und T-Shirt an.

Es ist eine immense Scham damit verbunden, wenn eine erwachsene Frau in so eine untergeordnete Rolle kommt, die von ihren vorherigen Erfahrungen so extrem abweicht. Diese Frauen müssen in einer intimen Lebenssituation, öfters über ihre körperlichen Grenzen hinaus und als Minderjährige behandelt, kaum informiert, in ihrer freien Bewegung durch Fesseln oder durch Untersuchungsgeräte lange begrenzt, beim Essen und Trinken unnötig gehindert und dadurch geschwächt, oft sogar gedemütigt ihr Kind zur Welt bringen.

Für die Außenwelt ist nämlich oft das Einzige, was zählt, dass das Baby gesund ist, wie viel es wiegt und wie es heißt. Den Betroffenen fällt es jedoch schwer, darüber zu sprechen, was sie erlebt haben, und selbst wenn sie es versuchen, stoßen sie oft auf ablehnende Haltung. Ansonsten müssten sich die Frauen in ihrer Umgebung, die früher bereits einmal ein Kind zur Welt gebracht haben, auch eingestehen, dass sie selbst Opfer von Gewalt in der Geburtshilfe wurden.

Die Geschichten sind schwieriger zu erkennen und zu sehen, weil die Betroffenen oft selbst nicht wissen, dass das, was sie erlebt haben nicht bei einer Geburt dazugehört, und es nicht ihre Schuld ist, dass so etwas mit ihnen geschehen ist. Meistens hört man deshalb den Satz: „Ich möchte nicht darüber reden, ich möchte das Ganze nur vergessen.“ Der Körper und die Seele vergessen aber nicht. Mehrere Studien zeigen, dass sich Frauen an die Ereignisse rund um ihre Geburt sogar noch nach 5 oder gar 20 Jahren lebhaft erinnern können.

Der Hinweis auf die Gesundheit des Babys kann auch Gewalt verdecken

Die modernen wissenschaftlichen Entdeckungen sind in der Öffentlichkeit noch nicht verbreitet, es gibt weder Informationen über kinderorientierte Praktiken oder über die wahre Natur der Geburt, noch darüber, dass Mutter und Kind dabei die Hauptrollen spielen. Es ist immer noch eine gängige Vorstellung, dass nicht die Mutter, sondern der Arzt das Kind auf die Welt bringt und dafür Dankbarkeit verdient.

Die Gewalt, die im System fest verankert ist, wird nicht einmal bemerkt, wenn die Frau bereits durch den Umgang, durch die Fragen, die an sie gerichtet sind oder durch die Erklärungen, die sie unterschrieben muss, darauf dressiert wird, dass andere Personen ihr sogar grundlegende Körperfunktionen erlauben oder verbieten dürfen. Ganz zu schweigen von der Beschränkung ihrer Entscheidungsfähigkeit über die komplexeren Behandlungen, die sie betreffen können.

In einer Gesellschaft, in der Kinder als zentraler Wert gelten, darf man nicht ein Auge zudrücken, wenn es um Gewalt gegen Mütter geht. Und man darf keinen Druck auf die Mutter ausüben durch den Hinweis auf die Gesundheit des Kindes. Es gibt keine Art von Gewalt in der Geburtshilfe, die sich nur auf die Mutter auswirkt. Wenn eine(r) von ihnen Gewalt erfährt, leidet darunter die/der andere auch.

Gewissermaßen ist die Gesundheit des Kindes das Einzige, was der Frau wirklich zählt. Deshalb könnte man die schwangeren Frauen ruhig als kompetente Erwachsene betrachten, die fähig sind, Entscheidungen bezüglich ihres eigenen Körpers und der Gesundheit ihres Kindes zu treffen. Es muss nicht eine andere Person sein, die die Interessen des Kindes gegenüber der eigenen Mutter vertritt, denn dieser Interessenkonflikt ist falsch. Was für die Mutter gut ist, ist auch für das Baby gut, denn Mutter und Kind müssen als Einheit betrachtet werden.

Die Másállapotot a szülészetben-Bewegung (Für andere Umstände in der Geburtshilfe) ist eine politikfreie und parteilose, konfessionell neutrale Bewegung, die von Frauen initiiert wurde.

Als Frauenbewegung setzen wir uns bei Erfahrungen ein, die Frauen hauptsächlich in dem Zeitraum von der Zeugung bis zum Wochenbett machen.

Wir bieten einen sicheren Raum dafür, dass drückende Erfahrungen laut ausgesprochen werden können, sei es eine Fehlgeburt oder der Verlust eines Babys. Aber wir machen auch die positiven Erfahrungen und die guten Praktiken sichtbar.

Unsere Mission ist es, eine übergreifende Veränderung sowohl auf Ebene der Person als auch des Versorgungssystems und der Gesellschaft zu bewirken, um eine frauenorientierte Versorgung zu verwirklichen.

Wir bemühen uns darum, dass die körperliche, psychische und soziale Gesundheit der Mutter und des Kindes in den Mittelpunkt der Versorgung gestellt, und die grundlegenden Menschen- und Patientenrechte der Gebärenden und des Kindes in der Geburtshilfe gesichert werden.

Wir setzen uns für die Anforderung ein, dass die Versorgung auf den besten wissenschaftlich hinterlegten Praktiken und internationalen Empfehlungen und nicht auf Gewohnheitsrecht basiert.

Wir glauben, dass die Qualität der Entbindung und der Geburt eine grundlegende Rolle bei der kurz- und langfristigen Gesunderhaltung und Lebensqualität spielen. Als Frauenbewegung vertreten wir die Stimme der Frauen, aber wir sind der Meinung, dass auch die Männer und die Geschwister von der Versorgung der Geburtshilfe betroffen sind.

 

Schädliche Praktiken als Form der Gewalt in der Geburtshilfe 

Es stellt sich die Frage, ob jeder schädliche Eingriff der Gewalt in der Geburtshilfe gleich ist, oder nur diejenige, die ohne fundierte Einwilligung der Frau durchgeführt werden. Wir sind uns sicher, dass es keine Frau gibt, die mit Absicht eine Entscheidung treffen würde, die ihr und/oder ihr Baby potenziell einen Schaden zufügt. Deshalb gilt als eine Form von Zwang, wenn die Frau von konkreten Informationen beraubt wird, denn sie kann ihre Selbstbestimmung somit nicht ausüben. Gleichzeitig ist es eine Rechtswidrigkeit, weil laut Gesundheitsgesetz eine vollständige Auskunft vorgesehen ist.

Zur Gewalt zählen außerdem sowohl der Missbrauch von medizinischen Eingriffen als auch die Behandlung der natürlichen Geburtsprozesse als Krankheit, sowie die Einschüchterung, Demütigung und verbale Gewalt auch. In Bezug auf schädliche Praktiken besteht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass zu viele medizinische Eingriffe in die Geburt ab einem gewissen Punkt nicht mehr der Gesundheit der Frau und ihres Kindes dienen.

Wenn der lebensrettende Kaiserschnitt bei mehr als 10-15% der Frauen durchgeführt wird, trägt er nicht mehr zur Senkung der Muttersterblichkeit bei, sondern er verursacht eher mehr Komplikationen. Überdies hinaus verringert sich entgegen allen Erwartungen die Zahl der Babys nicht, die mit Sauerstoffmangel geboren wurden. In einem Bericht, der für die Versammlung des Europarates angefertigt wurde, werden folgende schädliche Praktiken aufgezählt: unbegründete Eingriffe oder Eingriffe ohne Einwilligung  wie Dammschnitt oder vaginale Untersuchung ohne Einwilligung, Druck auf das Gebärmutterdach (Kristeller-Handgriff) oder schmerzhafte Eingriffe ohne Betäubung.

Ein UN-Bericht aus dem Jahr 2019 hat deutlich gemacht, dass: „diese Form der Gewalt weit verbreitet und systematisch ist, und der Mangel an Daten die Handhabung des Problems erschwert“.

Das Coronavirus und die schädlichen Praktiken

Die Epidemie erhöhte die Unvorhersehbarkeit des Systems, gleichzeitig somit auch die Ängste, die Belastung und die Verwundbarkeit der Frauen und der Angestellten in der Versorgung. Alle Systemfehler fallen jetzt stärker auf.  Vergebens werden klare Stellungnahmen und Verordnungen veröffentlicht, die dazu dienen sollten, die Rechte der Patienten wirklich nur zum nötigen Maß zu begrenzen, wenn diese Rechte und Verfahrensordnungen schwer durchzusetzen sind, und Rechtsverletzungen und willkürliche Vorgehensweisen im System besonders präsent sind.

Seit Frühling haben wir zahlreiche Stellungnahmen vom ungarischen amtsärztlichen Dienst, vom Ministerium und von fachlichen Entscheidungsträgern ersucht und auch erhalten, in denen geklärt wurde, dass eine Begleitperson bei bestimmten Phasen eines Schwangerschaftsabbruchs oder eines Kaiserschnittes sogar ohne negatives PCR-Testergebnis anwesend sein dürfe, dass der Vater nicht zu bestrafen sei, wenn er in der Nacht zur Begleitung vor der Geburt fahren würde (Anmerkung: Derzeit gilt nächtliche Ausgangssperre zwischen 20 und 5 Uhr in Ungarn) usw. Die schädlichen Praktiken haben wir mehrmals gemeldet. Um etwas mehr Transparenz zu verschaffen, haben wir zusammen mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte (TASZ) die wichtigsten Fragen in einem COVID-FAQ beantwortet. Die häufigsten Rechtsverletzungen beziehen sich auf die Kontaktaufnahme, die Selbstbestimmung und die Auskunft.

Obwohl die Begleitperson der Gebärenden und ein Elternteil eines Kindes eine Ausnahme beim landesweit eingeführten Besuchsverbot bilden, sind in diesen Fällen allerdings oft Einschränkungen aufzufinden. Aus diesem Grund wenden sich die meisten Frauen an uns. Die härtesten Fälle bezüglich der Gewalt in der Geburtshilfe während der Pandemie sind der routinemäßige Kaiserschnitt einer Covid-positiven Frau und das Trennen des Babys von der Mutter. Gleichermaßen ist es schädlich, das womöglich infizierte Neugeborene der Anwesenheit der Mutter zu berauben, denn die mütterliche Nähe und Bindung beschützt das Baby auf eine komplexe Art und Weise durch heilsame mütterliche Bakterien und Antikörper, durch die auf Zellebene wirkende Muttermilch und durch Körperkontakt, der die Atmung und den Herzschlag stabilisiert.

Die ungarische Verfahrensordnung schreibt sogar bei den empfindlichsten Frühgeborenen vor, dass es sichergestellt werden muss, dass die Mutter das Neugeborene pflegt und stillt, wenn der Zustand der Mutter und des Kindes dies zulässt. Dennoch kam es nicht einmal vor, dass die Mutter, die eine Frühgeburt hatte, ihr Kind wochenlang nicht sehen und nicht anfassen durfte, und zwar unter dem Vorwand des Coronavirus. Die Folgen sind bis heute unvorhersehbar. Deshalb ist die Keine-Trennung-Kampagne des Vereins „Melletted a helyem“ (Mein Platz ist neben dir) so wichtig.

Was braucht man, um die Situation zu ändern?

Obwohl es weltweit viele Beweise dafür gibt, dass schwangere Frauen zu unterschiedlichen Maßen unwürdig behandelt werden, hat die Abschaffung der Gewalt in der Geburtshilfe nirgendwo einen Vorrang, wenn es überhaupt als Problem bezeichnet wird. Dabei kann es eine Rolle spielen, dass dieses Problem unter den gesellschaftlichen Problemen direkt nur die Frauen, und bloß nicht alle Frauen betrifft. Außerdem wurde dieses Problem unter den frauenrechtlichen Themen erst zu spät artikuliert. 

Eines ist sicher: Egal ob es sich um eine Geburt oder um einen Schwangerschaftsabbruch handelt, darf die Qualität der Versorgung nicht davon abhängig sein, ob Frauen die guten Praktiken kennen und sie für sich erkämpfen können.  Die Verantwortung des Staates ist es, eine moderne Geburtshilfe, die die Gesundheit der Frau und des Kindes fördert, sicherzustellen.

Außerdem sollte die Versorgung in der Form sichergestellt werden, dass die Frau selbstbestimmt über die Art der Entbindung entscheidet. Trotz allem betreibt auch der ungarische Staat ein Institutionssystem, in dem über Gewalt in der Geburtshilfe institutionell hinweggesehen wird. Aber die Bewältigung und das Handeln könnten dazu führen, dass die Geburt für alle Frauen ein bestärkendes Lebensereignis wird, und der Umgang und Versorgung nicht viel schmerzhafter werden, als die Geburt selbst.

Es könnte eine bedeutende Veränderung in das Leben von Frauen, Neugeborenen und eigentlich in der ganzen Familie bedeuten, wenn Ungarn die Implementierung der modernen und guten Praktiken anfangen und verwirklichen würde, die bereits von der Versammlung des Europarates in Hinsicht auf die Praktiken der Mitgliedsstaaten aufgefordert wurden. Charakteristisch ist für die aktuelle Situation in Ungarn, dass die Übersetzung dieses Textes von Aktivist:innen verwirklicht wurde, sowie auch die Initiative der modernsten und einheitlichen globalen Geburtshilfe, die besagt, dass die Versorgung heutzutage erst dann sicher und effektiv sein kann, wenn sie respektvoll ist und die Menschenrechte beachtet.

 

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